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64'er

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Aktuell

64'er Ausgabe 10/Oktober 1985, S. 9-10

Einen Schritt weiter - Grafiken der dritten Dimension

Extended Graphics Pack heißt die Erweiterung, mit der Vizastar 64, das integrierte Softwarepaket für den C 64, erst richtig zur Geltung kommt. Zusätzlich zu der in Vizastar 64 schon vorhandenen Linien- und Balkengrafik, fügt dieses Grafikpaket die Räumlichkeit hinzu. Statt in flächigen Balkengrafiken werden die Daten des Arbeitsblattes dreidimensional dargestellt. Jedes Säulendiagramm kann aus bis zu vier Reihen voreinander und 33 Säulen nebeneinander bestehen. Die dreidimensionale Darstellung bleibt dabei auch in den vier Reihen erhalten, denn jede Reihe wird versetzt vor der anderen abgebildet (Bild). Damit bei vielen Daten die einzelnen Säulen nicht zu klein werden, ist immer nur ein Quadrant der gesamten Grafik dargestellt. Wie schon vom Vizastar 64-Arbeitsblatt bekannt, kann man mit den Cursortasten auch über die Grafik horizontal und vertikal wandern. Jede Reihe und Spalte, Kopf- und Fußzeile kann beliebig beschriftet werden. Die zweite Darstellungsart dieser Erweiterung ist Kreisausschnittgrafik oder einfacher Tortengrafik, sie wird allerdings nur zweidimensional abgebildet. Die Bedienung des Grafikpakets ist extrem einfach, denn die Werte für die Säulen oder Kreisausschnitte werden aus den Zellen des Vizastar-Arbeitsblatts entnommen. Auf Tastendruck wird jede Grafik in einfacher oder doppelter Größe ausgedruckt. Ganz besonders erstaunlich ist die Arbeitsgeschwindigkeit dieser Erweiterung. Ein Säulendiagramm mit vier Reihen und 33 Spalten ist bereits nach 3 Sekunden berechnet - das sind Werte, wie man sie normalerweise nicht einmal von einem Personal Computer erwarten würde.

(aw)

Testen und dann erst kaufen!

Die Firma Wiesemann bietet Ihren Kunden einen neuartigen Service an: Mit dem Kauf der Interface-Typen 92000, 92000G, 92008 und 92008G erwerben Sie ein 14tägiges Rückgaberecht. Sollte Ihnen das Interface nicht gefallen, können Sie es einfach an die Firma Wiesemann zurückschicken. Sie müssen lediglich die Versand- und Nachnahmekosten tragen. Sie bekommen dann, nach Aussagen der Firma, per Überweisung Ihr Geld umgehend zurück. Abzüglich der Versandspesen. Die Rücknahmegarantie gibt nur die Firma Wiesemann selbst. Die Garantie erstreckt sich nicht auf Händler. Es ist also wichtig, daß man das Interface direkt bei Wiesemann bestellt, wenn man diesen Service in Anspruch nehmen will.

Neues vom Turbo Access

Die Firma Roßmüller bietet seit kurzem zwei Programme für den 1541-Floppy-Beschleuniger Turbo Access an. Es handelt sich dabei um ein menügesteuertes Kopierprogramm für einzelne Dateien und ein Disketten-Backup. Ein kurzer Test in der Redaktion brachte erstaunliche Werte. Beide Programme nutzen die Vorteile der parallelen Datenübertragung aus und kopieren einzelne Dateien oder ganze Disketten mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Das File-Copy ist auf die Verwendung einer 1541 abgestimmt und erleichtert durch einige Sonderfunktionen die gesamte Arbeit mit dem Laufwerk. Es können DOS-Befehle gesendet und das Directory angezeigt werden. In einem "Scratch-Modus" fragt das Programm nach, welche der Dateien auf einer Diskette gelöscht werden sollen. Das Disketten-Backup-Programm setzt das Vorhandensein von zwei Laufwerken voraus. Mit ihm lassen sich Kopien ganzer Disketten in einer Zeit von 22 Sekunden herstellen. Die Zieldiskette soll dabei gleich mitformatiert werden. Nach Auskunft des Herstellers werden von dem Kopierprogramm alle Daten zwischen der Spur 1 und der Spur 35 kopiert. Die Umgehung verschiedener Arten des Kopierschutzes soll nicht die Absicht des Programmierers gewesen sein. Beide Programme werden, nach Angabe der Firma Roßmüller, im Rahmen des Kundenservice an die Besitzer von Turbo Access auf Anforderung versendet. Gleichzeitig wurde eine Turbo-Access-Version für den C 128 angekündigt. Besitzer des alten Turbo Access benötigen dafür lediglich eine Erweiterungsplatine, deren Preis allerdings noch nicht feststand.

(aw)

Kopien aus dem Automaten

Einen neuen Verkaufsweg von Software für den C 64 will die Firma Astech Computer einschlagen: Wenn Sie ein C 64-Programm kaufen wollen, holt Ihnen der Händler keine Diskette mehr aus dem Lager. Sie müssen nur eine unformatierte Diskette in einen Automaten schieben, genügend Geld einwerfen, das Programm auswählen und in kurzer Zeit haben Sie eine Kopie des Programms in Händen. Inklusive Anleitung und Kopierschutz. Das Softwareangebot umfaßt etwa 20 Programme pro Automaten (Bild).

Jeder Kopierautomat ist über Btx mit dem Astech-Zentralcomputer verbunden. Dieser Computer fragt jeden Abend die Verkaufszahlen der einzelnen Automaten ab. Sollte sich herausstellen, daß ein Programm nicht den gewünschten Umsatz bringt, kann es innerhalb eines Tages gegen ein neues ausgetauscht werden. Ebenfalls über Btx.

Der Vorteil gegenüber den bekannten Kopierautomaten, die von einem EPROM Kopien auf Diskette herstellen, liegt in der Art der Händlerabrechnung. Ein Händler braucht nur für schon verkaufte Kopien zu bezahlen. Es besteht also nicht das Risiko, Ladenhüter einzukaufen. Außerdem kommt dem Händler der Zinsgewinn vom Verkaufserlös zugute: Einmal pro Monat bekommt der Händler die Rechnung über die verkauften Kopien.

Der Preis des Astech-Copy-Corners liegt bei 8500 Mark (netto).

Neue Monitore

Eine neue Serie von Monitoren bietet Microscan an; Der MS-1265/P42 und MS-1265/PLA haben beide einen Composite-Eingang. Der Unterschied liegt in der Luminanzschicht. Der P42 hat einen grünen Bildschirm und kostet 399 Mark. Der PLA-Typ hat einen Bernstein-Bildschirm. Der Preis: 419 Mark.

Das Modell MS-1265/PPC besitzt einen IBM-kompatiblen TTL-Eingang.

Alle Typen sind mit einem Ton-Verstärker und Lautsprecher, Reflexionsschutz und Schwenkfuß ausgestattet.

Bücher für Anwenderprogramme

Zum Preis von 19,80 Mark bietet der Stefan Gundel Verlag seit Anfang dieses Jahres eine Buchreihe an, die die Anleitung des Herstellers ergänzen soll. Erhältlich sind momentan Bücher für die Programme Datamat, Faktumat, Logo, Multiplan, Oxford-Pascal, Pascal 64, Protext, Simons Basic, Superbase 64, Textomat, Vizawrite und Wordpro 3 +. Die Reihe soll laufend erweitert werden.

(og)

Software-Update für den Epromking

Besitzer des Eprom-Programmiergerätes "Epromking" der Firma Kalawski sollen ab sofort die neueste Version der Steuersoftware erhalten können. Gegen Einsendung von 20 Mark (als Schein, Scheck oder per NN) wird, nach Aussage der Firma, die um einige Funktionen erweiterte Software versendet. Zu den neuen Fähigkeiten soll beispielsweise die Programmierung des 27C256 sowie des neuen 16-KByte-Proms von Commodore (im C 16, C 116, Plus 4, C 128 verwendet) und anderer Typen, gehören. Auch EEPROMs stehen nun im programmierbaren Repertoire. Außerdem wurde das gesamte Programm überarbeitet und in vielen Punkten erweitert (Verschieberoutinen für Maschinenprogramme in EPROMs, Schnell-Programmier-Modus). Die bewährte Menüstruktur wurde beibehalten und verbessert.


"Punker" Der Computer (hier der C 64 als Leibniz I von VAM) macht vor niemandem halt. Seien es nun die Punker, die mit Begeisterung selbst programmieren, oder die Nonne, die für ihr Kolleg nach Schulcomputern sucht.
Nonne


Computer hilft Behinderten

Die Firma Laroche & Kurier bietet, nach eigenen Aussagen, ein computergesteuertes Textsystem für Behinderte an. Das Schreibsystem soll es Körperbehinderten ermöglichen, eine moderne Schreibmaschine (Triumph) zu bedienen. Die Eingabe der Buchstaben wird dabei mit Hilfe eines Computerprogramms vorgenommen. Dieses Programm, in einem Steuergerät untergebracht, stellt die zu schreibenden Buchstaben in besonders deutlicher Form dar. Ein heller Rahmen markiert eines der Zeichen, Das so gekennzeichnete Schriftsymbol wird mit Betätigung der Auslösetaste auf der Schreibmaschine ausgegeben. Das Bedienelement soll dabei (nach dem Grad der Behinderung) aus fünf verschiedenen Ausführungen auswählbar sein. Die Arbeitsgeschwindigkeit des gesamten Systems ist vom Benutzer, entsprechend seinen Anforderungen, einzustellen.

DFÜ-Herbstferien

CompuCamp, eine Gesellschaft für Computerferien und EDV-Ausbildung, bietet ein Ferienlager für Hacker und solche die es werden wollen an. DFÜ-Anfänger sollen im Individualunterricht an das Thema Mailboxen und Modem herangeführt werden. In speziellen Hardware-Bastelkursen wird gezeigt, wie man einen Akustikkoppler selbst baut. CompuCamp wirbt: "Selbst der Newcomer hat am Ende eines ein- oder mehrwöchigen Kurses das nötige Wissen, Gerät und die richtige Software im Abreisegepäck".

Versüßter C 64 Versüßter C 64

Eine gelungene Weiterentwicklung, zumindest was die Joule (Kalorien) anbelangt, präsentierte uns der Leser Dietrich Grimm. Ein Mindener Konditor fertigte ein Zuckergußmodell des C 64 an, und eine Abschlußklasse aus dem selben Ort schenkte es ihrem Klassenlehrer, der als Computer- und Kuchenfan bekannt ist. Kommentar der Hausfrau: "Von solchen Computern dürfen mir mehr ins Haus!"

(aa)


© Originalartikel: WEKA Verlagsgesellschaft, 64'er
© HTML-Veröffentlichung: Projekt 64'er online
Erfassung des Artikels: Martin Klarzynski (Martins Homepage)



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