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64'er Ausgabe 7/Juli 1985, S. 14-15

Ärger mit der 1541

Ich habe einige Schwierigkeiten mit meinem Floppy-Laufwerk. Wenn es längere Zeit in Betrieb und ziemlich warm geworden ist, nimmt die Diskette kein Programm mehr an. Beim Speichern meldet die Floppy dann Fehler 20 oder 27. Das Laufwerk lädt dann auch nicht mehr auch keine Directories von anderen Disketten. Nach längerem Abkühlen kann wieder geladen werden, aber nicht mehr die Programme, die ich vorher abspeichern wollte. Auf dem Laufwerk ist noch Garantie und es war auch schon zur Reparatur beim Händler. Der sagte, es sei eine Neueinstellung vorgenommen worden. Aber der Fehler tritt immer wieder auf. Schadet es der Floppy, wenn ich einen Reset auslöse? Dabei läuft die Floppy kurz an und die rote Lampe leuchtet.

Josef Spiertz

Ihr Problem beruht auf der thermischen Ausdehnung von Metallen. Die Mechanik des Laufwerkes dehnt sich normalerweise nur minimal aus. Bei lhnen scheint der unglückliche Extremfall vorzuliegen, daß durch diese Ausdehnung der Schreib-/Lesekopf total verstellt wird. Dann kann die Floppy-Station weder Daten lesen noch schreiben. So wie bei Ihnen geschildert, darf dieses Problem aber unter normalen Umständen nicht auftreten Normalerweise ist ein mehrstündiger Betrieb, solange nicht laufend formatiert wird, ohne Probleme möglich. Es gibt hier zwei Lösungsmöglichkeiten. Entweder Sie sorgen für Kühlung indem Sie die Floppy »offen«, das heißt ohne Gehäusedeckel betreiben oder einen Lüfter verwenden. Die Alternative wäre, daß Sie auf einen Umtausch des Laufwerkes bei Ihrem Händler bestehen.

Bei einem Reset am Computer wird auch in der Floppy ein Reset ausgelöst. Das hat keinerlei schädliche Folgen für Floppy und Diskette.


Fragen Sie doch

Selbst bei sorgfältiger Lektüre von Handbüchern und Programmbeschreibungen bleiben beim Anwender immer wieder Fragen offen. Viel mehr Fragen ergeben sich bei Computer-Interessenten, die noch keine festen Kontakte zu Händlern, Herstellern oder Computerclubs haben. Sie können der Redaktion Ihre Fragen schreiben oder Probleme schildern (am einfachsten auf der Karte »Lesermeinung«). Wir veranlassen, daß sie vom einem Fachmann beantwortet werden. Allgemein interessierende Fragen und Antworten werden veröffentlicht, die übrigen brieflich beantwortet.

Vizawrite-Hilfe

Ich arbeite mit einer englischen Version von Vizawrite und suche nach einer Möglichkeit, deutsche Umlaute darstellen zu können.
Ausgabe 5/85

Bertram Hafner

Der Zeichenspeicher bei Vizawrite 64, englische Version, beginnt bei $3800 und endet bei $3FFF. Durch entsprechende POKEs können in diesem Bereich die notwendigen Änderungen vorgenommen werden. Dies ist bei Ä, Ö, Ü ohne weiteres möglich, indem man die Zeichencodes für die eckigen Klammern beziehungsweise das Pfundzeichen entsprechend ändert.

Leider stößt ein ähnliches Vorgehen bei den kleingeschriebenen Umlauten ä, ö, ü sowie bei ß auf erhebliche Schwierigkeiten, da aufgrund bestimmter AND Verknüpfungen innerhalb des Programms die Erzeugung der entsprechenden Zeichencodes durch Tastendruck verhindert wird.

Ich selbst habe die notwendigen Änderungen in Vizawrite 64 unter großen Schwierigkeiten vorgenommen, so daß nun auf Bildschirm und Drucker alle Umlaute und ß in Verbindung mit der Commodore Taste erzeugt werden können.

In Verbindung mit HypraLoad kann nun sogar die nervtötende Ladezeit um den Faktor sechs verkürzt werden.

Ich bin gerne bereit, Besitzern des englischen Vizawrite ihr Originalprogramm gegen eine Unkostenvergütung entsprechend zu modifizieren.

Hanno Hettinger


Wer kennt das Quick Data Drive?

Ich möchte mir im Sommer dieses Jahres das Quick Data Drive von NCS zulegen. Da diese Floppy-Alternative noch ziemlich wenig verbreitet ist, wäre ich an Erfahrungen anderer Leser mit diesem System interessiert.

Marc Nelles


Listschutz geknackt

In der Ausgabe 12/84 des 64'er Magazins wurde ein laut Autor unknackbarer Listschutz vorgestellt. Wer sein Programm wirklich wirksam schützen will, der sollte diesen »Schutz« allerdings nicht verwenden. Er kann nämlich durch einen einfachen POKE-Befehl (POKE 43,82) außer Gefecht gesetzt werden. Dieser POKE bewirkt ein Verschieben des Basic-Starts, so daß beim Listen die beiden Zeilen, in denen der Listschutz aktiviert wird, einfach übersprungen werden.

Der eben genannte POKE gilt zwar nur ganz speziell für das abgedruckte Listschutzprogramm, aber selbst ein mittelmäßiger Hacker kann derartige Schutzmaßnahmen leicht knacken, und sei es etwas aufwendiger mit einem Maschinensprache-Monitor.

Stefan Pastuszka

Zum Thema Listschutz erreichen uns ständig neue Zuschriften. Viele Leser suchen einen guten Listschutz für ihre Programme, ohne zu bedenken, daß ein abgedruckter Listschutz kein Schutz mehr ist denn aus der Kenntnis der Funktionsweise ergibt sich fast zwangsläufig auch die Möglichkeit, einen solchen Schutz auch zu »knacken« wie das obige Beispiel beweist.


Hi-Eddi mit CP 80

Das wirklich gute Grafikprogramm Hi-Eddi (Listing des Monats in Ausgabe I/85) kann auch mit einem Melchor CP 80-Drucker zusammenarbeiten. Durch folgende Änderungen im HiPrint ist eine Druckausgabe inklusive aller Sonderfunktionen auf dem CP-80 mit Vobis-Interface möglich:

460 DATA 4
550 DATA 27,51,21,255,255
580 DATA 27,75,255,255,255

Ärgerlich ist bei Hi-Eddi jedoch, daß man im Sprite-Edit-Modus die gesetzten Punkte nicht wieder löschen kann.

Bei meinem C 64 taucht noch ein spezielles Problem auf Direkt nach dem Einschalten sind die Grafiken von verschiedenen Spielen total verzerrt und verschoben. Nach einiger Zeit gibt sich das allerdings wieder von selbst. Wer hat ein ähnliches Problem oder kann mir helfen?

Thomas Küpper

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Wir veröffentlichen auf dieser Seite auch Fragen, die sich nicht ohne weiteres anhand eines guten Archivs oder aufgrund der Sachkunde eines Herstellers beziehungsweise Programmierers beantworten lassen. Das ist vor allem der Fall, wenn es um bestimmte Erfahrungen geht oder um die Suche nach speziellen Programmen. Wenn Sie eine Antwort auf eine hier veröffentlichte Frage wissen - oder eine andere, bessere Antwort als die hier gelesene, dann schreiben Sie uns. Antworten publizieren wir in einer der nächsten Ausgaben. Bei Bedarf stellen wir auch den Kontakt zwischen Lesern her.

Software aus Amerika

Ich möchte für meinen C 64 Programme direkt aus Amerika besorgen. Meine Frage: Läuft die in Amerika angebotene Software auch auf der europäischen Version des C 64? Ich denke dabei insbesondere an Probleme, die sich aus unterschiedlichen TV-Normen (Pal/ NTSC), Netz- und Quarzfrequenzen ergeben können.

Ingo Zeigler

Fast die gesamte in Amerika angebotene Software läuft völlig problemlos auch auf der europäischen Version des C 64. Die unterschiedlichen TV-Normen bedingen lediglich unterschiedlich konzipierte HF-Modulatoren, haben jedoch keinen Einfluß auf die Software. Die unterschiedlichen Netz und Taktfrequenzen dürften nur bei sehr wenig Programmen wirklich Probleme machen. Es läßt sich aber nicht pauschal sagen, bei welcher Art von Programmen Schwierigkeiten auftreten könnten. Im Einzelfall hilft leider nur Ausprobieren.

Leser fragen - Willi Brechtl antwortet

Hallo liebe Leser, hier bin ich wieder, um Eure Fragen zu beantworten.

Ich werde mich hauptsächlich um Leserbriefe kümmern, die nicht in das sachliche Einerlei des Leserforum: passen. Zum Beispiel Fragen, die sich aus dem einen oder anderen Grund nur ganz subjektiv beantworten lassen. Oft genug tauchen auch Probleme auf, die sich nicht mit einem kurzen Antwortsatz ab handeln lassen. Und wenn selbst eine längere Antwort im Rahmen des Leserforums nicht mehr ausreichen würde, dann ist das ganz klar ein Fall für Willi Brechtl.

Also: Wenn Sie als Anfänger Probleme mit Computer, Software oder Handbuch haben, dann wenden Sie sich in Zukunft doch einfach vertrauensvoll direkt an mich.


Hardware-Sorgen

1. Kann ein Schaden an den Geräten (Zentraleinheit, Floppy und Farbfernseher) entstehen wenn ich sie alle drei aufeinmal einschalte oder muß ich erst den Fernseher einschalten, warten bis ein Bild da ist, dann die Zentraleinheit in Betrieb setzen und nachher das Floppy-Laufwerk einschalten?

2. Was kann an der FloppyStation und der Diskette kaputtgehen, wenn sich eine solche während des Ein- oder Ausschaltens im Laufwerk befindet? Mir ist das schon öfter passiert, aber soweit ist noch alles ganz.

3. Kann es sein, daß es den C 64 mit verschiedenen Betriebssystemen gibt? Mein Freund hat ein Spiel »Popeye«, das bei ihm einwandfrei läuft. Wenn wir es aber bei mir spielen wollen macht es immer einen Aussteiger.

4. Was kann an der Hardware kaputtgehen, wenn ich während des Betriebs ein Verbindungskabel löse?

Michael Reichel

1. Den Geräten ist es völlig egal, in welcher Reihenfolge sie eingeschaltet werden. Besonders bequeme Menschen wie beispielsweise die 64'er Redakteure lösen das Einschaltproblem besonders elegant: Alle Geräte werden an eine Steckdosenleiste mit Schalter angeschlossen. Liegt diese auch noch auf dem Boden, läßt sich mit einem einfachen Fußdruck die gesamte beschrieben Hardware (auch Drucker) einschalten. Vorsicht ist allerdings bei älteren Fernsehgeräten geboten. Diese vertragen es teilweise nicht, wenn die Netzspannung direkt und nicht über den eingebauten Schalter gesteuer wird.

2. Am Floppy-Disk-Laufwerk wird normalerweise kein Schaden entstehen. Disketten können aber theoretisch durch die plötzliche Spannungsspitze im Gerät teilweise gelöscht werden. Uns ist das bisher auch noch nicht passiert, trotzdem sollte hier Vorsicht geboten sein.

3. Es gibt verschiedene Versionen des 64er. Die Unterschiede sind allerdings minimal und treten nur vereinzelt zu Tage. So gibt es mehrere Ausführungen der CPU, was sich bei einigen sogenannten ››illegalen Opcodes«, also eigentlich nicht vorgesehenen Maschinenbefehlen bemerkbar macht. Auch die Bus-, Sound- und Videobausteine werden in verschiedenen aber fast identischen Versionen gefertigt.

4. Das sollte man tunlichst unterlassen. Gerade die Busbausteine in der 1541-Floppy sind da sehr empfindlich. Besonders gefährlich sind hier statische Aufladungen. Wer beim Umstecken seine Floppy zerstört, weil er in geladenem Zustand die Ports berührt, der darf mit Reparaturkosten bis zu 100 Mark und mehr rechnen. Das gleiche gilt für Computer (Serieller Bus, Datasetten-Anschluß, Userport und sogar Joystickanschluß) und Drucker.


Von Basic zu Maschinensprache?

Ist es möglich, ein Basic-Programm mit Hilfe eines Maschinenprogramms in ein Maschinenprogramm zu verwandeln? Wenn ja, womit?

Frank Wild

Solche Programme gibt es tatsächlich. Sie heißen »BasicCompiler«. Ein solcher Compiler übersetzt ein Basic-Programm in Maschinensprache die der Computer direkt verstehen und ausführen kann. Derart übersetzte Programme sind daher um einiges schneller als entsprechende reine Basic-Programme. Einen ausführlichen Test verschiedener Basic-Compiler für den C 64 finden Sie in den 64'er-Ausgaben 2/85 und 4/85.


Was ist der MSE?

Ich verstehe den Aufbau der MSE-Sprache nicht. Warum sind in einer Zeile jeweils neun verschiedene Befehle.

Tim Wensky

"MSE" ist keine eigene Computersprache, sondern nur ein Eingabesystem für Programme in Maschinensprache. Diese werden in einer besondere Form als »Hexadezimalzahlen« abgedruckt. Dieses Zahlensystem ist nicht wie die uns geläufigeren Dezimalzahlen auf der Basis 10 aufgebaut, sondern auf der Basis 16. Als zusätzliche Ziffern werden dabei einfach die ersten Buchstaben des Alphabets genommen. Statt dezimal 8,9,10,11,12,13,14,15,16 ,... wird hexadezimal folgendermaßen gezählt: ...8,9,A,B,C,D,E,F,10,.. Jeweils zwei Hexadezimalziffern bilden ein »Byte«, also ein Zahl zwischen 0 und 255 (hexadezimal 00 und FF). Ein Byte entspricht also dem Inhalt einer Speicherzelle oder auch eines Maschinenbefehl. In einer MSE-Zeile stehen jeweils acht Programm-Bytes. Die letzte Zahl ist eine Prüfsumme. Sie wird verwendet, um Fehleingaben in einer Zeile weitgehend auszuschließen Bitte lesen Sie beim Abtippe von MSE-Programmen die zugehörige Bedienungsanleitung besonders aufmerksam durch. Versuchen Sie insbesondere nie, mit dem MSE eingegeben Programme einfach mit LOAD zu laden und mit RUN zu starten. Vielmehr müssen Sie MSE-Programme (wie alle Maschinenprogramme) mit »LOAD "name",8,1« laden.


63299 Bytes free?

Ich habe den Tip bekommen, daß die Befehlsfolge »POKE 56,255 : SYS 58234« beim VC 2 einen freien Speicherplatz von über 61000 Bytes ergeben soll Ich habe nun diese Befehlsfolge auf meinem C 64 eingegeben und erhalte tatsächlich nach der Abfrage ››PRINT FRE(0) 2^16« die Antwort »63229« Sind diese 63229 Bytes wirklich frei zum Programmieren und wird dadurch auch keine andere Funktion beeinflußt.

Torsten Niek

Na, da hat Sie aber wirklich einer an der Nase herumgeführt. Der POKE-Befehl setzt zwar (allerdings nur rein rechnerisch) die Speichergrenze für den Basic-Interpreter nach oben aber sonst tut sich überhaupt nichts. Sie haben weiterhin ihre knappen 38 KByte BasicSpeicher, weil Sie mit eine POKE-Befehl schwerlich Hardware-Aufbau und Betriebssystem eines Computers ändern können. Im Gegenteil, wenn Sie versuchen mit Variablen zu arbeiten, kann das sogar zu einem Absturz des Computers führen, weil dieser verzweifelt versucht, Variableninhalte im ROM abzulegen. Dies kann natürlich nicht gut gehen Der SYS-Befehl hinter dem POKE ist übrigens reine Augenwischerei, denn der bewirkt nur einen Sprung in die NMl-Routine, also dasselbe, was bei Drücken der Tastenkombination RUN/STOP-RESTORE passiert. Eine Möglichkeit, noch mehr Basic-Speicher zu erhalten, ist die Verwendung von speziellen Erweiterungen wie das Business-Basic-Moduls von Kingsoft. Einen Test hierzu finden Sie in dieser Ausgabe.


Graphics Basic verschenken?

Ich interessiere mich für »Graphics Basic« zum C 64 und habe deshalb folgende Fragen:

1. Kann man jetzt, nachdem die Herstellerfirma HES Konkurs gemacht hat, Kopien von Graphics Basic unter Freunden verteilen oder sogar an Außenstehende verkaufen?

2. Wo kann man das Handbuch zu Graphics Basic zwecks Information bestellen?

Markus Emmert, Sven Schal

1. Gegenfrage: Wenn das Volkswagenwerk Konkurs angemeldet hätte, würden Sie dann nach Wolfsburg fahren, sich ein paar Golfs aus dem Lager holen und die Fahrzeuge unter Freunden verteilen oder an Außenstehende verkaufen? Also nochmals in aller Deutlichkeit: Sie dürfen fremde Software, egal ob tatsächlich kommerziell vertrieben oder nicht, nicht ohne ausdrückliche Genehmigung des Urhebers kopieren und an andere Personen weitergeben. Wenn Sie das Original haben, dürfen Sie davon zwar Kopien anfertigen, aber ausschließlich für den eigenen privaten Gebrauch (Sicherheitskopien). Sie dürfen derartige Kopien nicht verkaufen, tauschen oder verschenken.

2. Da Graphics Basic in Deutschland nicht mehr vertrieben wird, ist auch das Handbuch nicht mehr erhältlich.

© Originalartikel: WEKA Verlagsgesellschaft, 64'er
© HTML-Veröffentlichung: Projekt 64'er online
Erfassung des Artikels: Stefan Schäfer



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