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Apple

Firmengeschichte

1975: Steven Wozniak, 26 Jahre alt und bei Hewlett Packard angestellt, spielt schon seit Jahren mit der Idee, einen eigenen Computer zu bauen. Er hat schon viele auf dem Papier entwickelt und sogar schon FORTRAN- und BASIC-Compiler für diese theoretischen Maschinen geschrieben. Was ihn noch vom Bau seines Rechners abhält, sind vor allem Geldnöte: Die 8080-CPU von Intel, die z.B. im Altair ihren Dienst tut und auch für Wozniaks neuen Computer in Frage käme, kostet $179 - zu teuer. Auch die mögliche und von Wozniak favorisierte Alternative, der Motorola 6800, scheidet wegen zu hoher Kosten ($175) aus. Dieses Problem erledigt sich erst, als Wozniak und sein Freund Allen Baum einen Chip finden, der fast identisch zum 6800 ist und nur einen Bruchteil dessen Preises kostet: den MOS Technology 6502 ($25).

Wozniak beginnt gleich, einen BASIC-Interpreter für den noch nicht existierenden 6502-Computer zu schreiben. Ein Freund bei Hewlett-Packard programmiert eine Simulation der 6502-CPU, mit der Wozniak gleich einige seiner Routinen testen kann. Als der BASIC-Interpreter fertiggestellt ist, macht sich Wozniak an die Entwicklung des Computers, bis auf ein paar kleinere Timing-Unterschiede kann er eine seiner früheren Papierentwicklungen für den 6800 übernehmen.

Wozniaks Computer soll einfach zu benutzen sein, daher entscheidet er sich für eine richtige Tastatur statt der bis dahin üblichen Schalter (wie z.B. beim Altair). Außerdem soll der Rechner direkt an ein Fernsehgerät anschließbar sein, um die Kommunikation für den Nutzer zu vereinfachen (andere Geräte benutzen zu dieser Zeit noch Fernschreiber für die Ein- und Ausgabe).

Das Betriebssystem des neuen Computers besteht aus einem 256 Byte großen "Monitor", der in zwei 256 x 4 PROMs untergebracht ist. Mit diesem kleinen Programm lassen sich die wesentlichsten Funktionen eines Maschinensprachemonitors, wie z.B. die Eingabe von Hexadezimalzahlen, Speicheranzeige und Programmausführung, realisieren. Das klingt zwar alles sehr kompliziert, ist aber dennoch ein großer Schritt in Richtung Nutzerfreundlichkeit, denn beim Altair z.B. gibt es nichts Vergleichbares und der User muß jedes Mal nach dem Einschalten den Bootstrap von Hand neu eingeben.

1975 gibt es keine billigen Speicherbausteine, also muß Wozniak Schieberegister benutzen, um Text zum Bildschirm zu schicken. Dadurch wird die Anzeige natürlich relativ langsam, es können nur ca. 60 Zeichen pro Sekunde übertragen werden (1 Zeichen pro Rasterstrahldurchlauf). Im Vergleich zum Fernschreiber aber immer noch ein Vorteil, denn der kommt gerade mal auf 10 Zeichen pro Sekunde...

Wozniaks Computer verfügt über 8 KByte RAM, das BASIC wird in 4 KByte davon geladen, die anderen 4 KByte bleiben dann für eigene Programme nutzbar.

Steven Wozniak und Steven Jobs waren schon in der High School befreundet. Beide interessierten sich für Elektronik und galten als Außenseiter. Nach ihrem Abschluß arbeitete jeder von ihnen für Firmen im Silicon Valley, Wozniak bei Hewlett-Packard, Jobs bei Atari.

Steven Wozniak Im Jahre 1975 löteten sich Steven Wozniak (linkes Bild) und Steven Jobs (rechts) in Jobs' Garage einen eigenen Computer zusammen, den Apple I (der allerdings noch nicht so hieß). Insgesamt benötigten sie dafür nur ca. 60 Arbeitstunden. Das Gerät war in einem Holzgehäuse untergebracht, sah aus wie eine Schreibmaschine mit LCD-Anzeige und hatte schon einen MOS 6502-Prozessor, weil - Zitat Wozniak - "man so ein Ding schon für lausige 20 Dollar haben konnte".

Als die Freunde von Wozniak und Jobs den Apple I sahen, wollten sie auch einen haben. Nachdem der Rechner auch noch vom Homebrew-Computerclub ausgestellt wurde, häuften sich die Anfragen.

Steven Jobs Deshalb gründeten Steven Jobs und Steve Wozniak am 1. April 1976 die Firma Apple. Jobs war zu diesem Zeitpunkt 21, Wozniak 26 Jahre alt.

Wie es genau zu dem Namen Apple kam, ist leider nicht mehr rekonstruierbar. Auf jeden Fall stammte der Vorschlag von Jobs, der einen sympathischen Namen für die neue Firma wollte, nicht irgendwelche abschreckenden technischen Begriffe. Es gibt zur Namensgebung folgende Legenden, möge sich jeder aussuchen, welche ihm am besten gefällt:

  • Jobs war erklärter Vegetarier und ernährte sich sehr lange hauptsächlich von Obst, vorzugsweise Äpfeln.
  • Jobs war erklärter Anhänger der Beatles und schlug den Namen zu Ehren ihrer Plattenfirma vor.
  • Die Firma sollte auf jeden Fall vor Atari im Telefonbuch zu finden sein.

Das neu gegründete Kleinunternehmen war finanziell alles andere als solide, als "Firmensitz" fungierte ein leerstehendes Schlafzimmer im Haus der Familie Jobs in Palo Alto. Das Firmenkapital betrug nach dem Verkauf von Jobs' VW-Bus und Wozniaks programmierbarem Taschenrechner gerade mal 1.300 Dollar. Von diesem Geld kauften sie Material ein und bauten 100 Computer zusammen, die sie dann für 50 Dollar pro Stück wieder verkauften. Gewinn: ca. 2.500 Dollar.

Die beiden ließen sich von einem Freund eine gedruckte Platine erstellen, dadurch konnten sie die Arbeitszeit an einem Computer auf nunmehr nur noch sechs Stunden reduzieren.

Apple I Jobs ging mit einer Apple-I-Platine zum "Byte Shop", einem populären Computerladen, und erhielt von dessen Inhaber, Paul Terrel, einen Auftrag für weitere 50 Apple. Fortan lief die Produktion auf Hochtouren und wurde in die elterliche Garage verlegt. Ab Mai 1976 standen die ersten Apple I-Platinen im Byte Shop zum Verkauf an - für 666,66 Dollar.

Währenddessen verfeinerte Wozniak immer weiter die Konstruktion des Rechners (bis schließlich später der Apple ][ dabei herauskam).

Der Apple I verkaufte sich nach den anfänglichen Erfolgen aber nicht so gut wie erhofft. Insgesamt wurden nur 180 Einheiten umgesetzt. Alle Bemühungen, sich wegen einer Massenproduktion an Hewlett-Packard und Atari zu wenden, schlugen fehl; die beiden wurden ausgelacht.

Im Herbst 1976 bekamen Jobs und Wozniak Besuch von einigen Herren der Firma Commodore International. Firmengründer Jack Tramiel wollte auf dem Markt für Personal Computer einsteigen und deshalb Apple aufkaufen. Es kam aber zu keiner Einigung zwischen Apple und Commodore, auch wenn die genannten Summen für die Übernahme schwindelerregend hoch waren im Vergleich zu den eher bescheidenen Gewinnen aus den Apple I-Verkäufen.

Jobs ließ sich von dem Mißerfolg des Apple I nicht irritieren und begann in größeren Dimensionen zu denken: Er erkannte, daß gute Werbung und ein potenter Geldgeber entscheidend für den Erfolg der Firma Apple sein würden. Wegen der Werbung wandte er sich an eine der besten amerikanischen Werbeagenturen, Regis MacKenna. Die folgende Kampagne "Byte into an Apple" warb für "das erste preiswerte Microcomputersystem mit Bildschirmanschluß und 8 Kilobyte RAM auf einer einzigen PC-Karte". Von MacKenna stammt auch das bekannte Apple-Logo in Regenbogenfarben mit dem herausgebissenen Teil an der rechten Seite (als Ersatz für das alte Logo mit dem unter einem Apfelbaum herumlümmelnden Newton ;-)).

Als Geldgeber fand sich A.C. "Mike" Markkula, ein ehemaliger Mitarbeiter der beiden größten amerikanischen Chipproduzenten Intel und Fairchild. Markkula hatte sich mit dreißig Jahren von seinem Posten als leitender Angestellter bei Intel zurückgezogen, nachdem er mit deren Aktien zum Millionär geworden war. Jobs, Wozniak und Markkula gründeten am 3. Januar 1977 die neue Firma Apple Computer, Inc.

Apple ][ 1977 begann schließlich die Produktion des neuen Serienmodells Apple ][ (etwa zeitgleich kam auch der Commodore PET auf den Markt). Der Rechner verfügte schon über eine Schreibmaschinentastatur und Farbgrafik, die bequem über das eingebaute Basic programmiert werden konnte.

Im Gegensatz zu bisher erhältlichen Computern (wie auch dem Apple I) wurde der Computer mit einem Kunststoffgehäuse ausgeliefert, der Anwender mußte sich also nicht mit einer lose herumliegenden Platine plagen. Zudem akzeptierte das 1.298 Dollar teure Gerät auch einen Fernseher als Bildschirm, die Anschaffung eines Monitors war also nicht unbedingt nötig.

Der Apple ][ wurde ein überragender Erfolg, die Bestellungen für das Gerät erreichten schnell ungeahnte Höhen. Als Apple 1978 dann auch noch ein passendes Laufwerk, Apple Disk ][, herausbrachte, vervielfachten sich die Bestellungen nochmals. Der Apple ][ verkaufte sich so gut, daß er de facto einen eigenen Standard im Heimcomputermarkt setzte, dem auch zahlreiche andere Hersteller folgten und Klone des Rechners bauten.

Apple ][europlus Die erfolgreiche Linie wurde 1978 durch den Apple ][ Plus fortgesetzt. Der Plus ist im Wesentlichen ein Apple ][, der um 48 KByte RAM, ein Autostart-ROM und das Fließkomma-Basic der neuen Firma Microsoft erweitert wurde.

Der ][ Plus bekam für dem europäischen Markt auch gleich noch ein Brüderchen spendiert: den Apple ][ Europlus. Da zwischen den beiden Rechnern kaum Unterschiede bestehen, kann man sie getrost als dasselbe Gerät ansehen.

Noch im Jahre 1978 verließ Apple die Garage in Palo Alto und bezog ein neues Firmengebäude in Cupertino/Kalifornien.

Apple /// 1980 versuchte man sich auch an einem Bürocomputer, heraus kam der Apple ///. Dieses Gerät konnte sich allerdings nicht durchsetzen - zu hohe Preise und Anlaufprobleme der Hardware gaben dem Apple /// schnell den Rest. Die Apple ][-Linie verkaufte sich allerdings weiterhin sehr gut.

Die stetig wachsenden Verkäufe ließen auch die Firma Apple ständig größer werden. 1980 war Apple bereits so groß, daß über 1.000 Angestellte für die Firma arbeiteten, neben den USA wurde auch das Ausland mit Computern beliefert. In Cork/Irland wurde eine Produktionsstätte für die Herstellung des Apple ][ speziell für den europäischen Markt eröffnet. Apple übersprang 1980 die 100-Millionen-Dollar-Umsatzgrenze.

Mit dem Wachstum änderte sich auch die Struktur von Apple, neue Manager und Investoren veränderten Apple dahingehend, daß eine "richtige Firma" daraus wurde (sehr zum Mißfallen vieler der ursprünglichen Angestellten). Wie bei Atari wurde aus der kleinen, lockeren Ideenschmiede langsam aber sicher ein großer, konservativer Konzern.

1981 wurde die Situation für Apple schwieriger - der Markt war gesättigt, zudem stellte IBM seinen neuen Personal Computer vor. Der Mitbewerber wurde zwar mit "Welcome IBM. Seriously." in der Werbung begrüßt, aber der Markt wurde deutlich enger: 40 Mitarbeiter mußten entlassen werden. Steven Wozniak wurde bei einem Flugzeugabsturz verletzt und mußte sich vorerst zurückziehen. Steven Jobs übernahm daraufhin den Vorsitz bei Apple.

1982 erreichte Apple aber nochmals einen neuen Umsatzrekord: 583 Mio. Dollar. Damit schaffte Apple als jüngstes Unternehmen den Sprung in die Top 500-Liste der führenden amerikanischen Firmen.

Jobs und einige andere Ingenieure begannen mit der Entwicklung der Lisa, einer 16-Bit-Maschine, die sich komfortabel über eine grafische Oberfläche bedienen lassen sollte. Die Idee hierzu kam Jobs 1979 nach einem Besuch des Xerox PARC, wo damals der Urahn aller heutigen grafischen Oberflächen entwickelt wurde. Es stellte sich aber bald heraus, daß Jobs ein schlechter Projektleiter war, daher wurde er von Mike Markkula von der Lisa abgezogen. Jobs wandte sich dann einem anderen Projekt, dem Macintosh, zu.

Anfang 1983 kam die Lisa dann schließlich auf den Markt. Allerdings war sie trotz der grafischen Oberfläche noch recht schwierig zu bedienen, sah klobig aus und war zu teuer, um sich auf dem Markt durchzusetzen.

Apple //e Im Januar 1983 wurde auch der Nachfolger des Apple ][ plus herausgebracht, der Apple //e. Dieses Modell wurde noch erfolgreicher als seine Vorgänger, die Produktion wurde erst Mitte 1993 eingestellt (somit dürfte der //e der langlebigste Heimcomputer der Geschichte sein).

Apple //c Apple brachte auch noch weitere Nachfolger der alten Linie heraus, so z.B. den portablen Apple //c und schließlich den Apple II gs (der allerdings kein echter 8-Bitter ist).

Aber die Zeit war definitiv reif für die 16-Bitter: 1984 wurde mit enormem Werbeaufwand der erste Macintosh eingeführt. Jeff Raskin, der Entwickler dieses Rechners, hatte seinen Computer nach der gleichnamigen Apfelsorte benannt, hatte das Wort jedoch falsch buchstabiert. Das schöne Design, die Grafikfähigkeiten und die komfortable Bedienung mit der Maus über Icons kamen so gut an, daß nach nur 74 Tagen bereits 50.000 Macs verkauft waren.

Anfangs gabs nur zwei Programme für den Mac, das Textverarbeitungsprogramm MacWrite und das Grafikprogramm MacPaint. Spektakulär war, daß Texte und Grafiken in einem einzigen Programm integriert werden konnten. Diese DTP-Fähigkeiten sorgten lange Zeit für einen enormen Erfolg der Apple Macs und auch heute noch finden diese Rechner hauptsächlich im DTP und bei der Bildbearbeitung ihre Anwendung.

To be continued...



Quellen:
  • "Das große Apple Macintosh Buch" (Gohlke/Hügel), Data Becker 1991, ISBN 3-89011-360-5
  • "Grundlagen der Computertechnik" aus der Serie "Computer verstehen", Time Life Bücher
  • Happy Computer 7/85, S.42ff, "Was ist dran am Apple II?" (H. Lenhardt)
 
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Externe Links:
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Viel Apple-Geschichte vom Apple I bis zu den heutigen Macs

Dank an:
Apple Computer Deutschland für die Erlaubnis zum Klauen von ihrer Website :-)
Torsten Enderling für das Ausgraben vieler Details der Apple-Geschichte

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